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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 59

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 59 winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig- nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens- bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum- melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.) Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles, etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs- Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye- rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt.. 5. I)ie Deutschen Alpen. Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden- see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e - rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis 3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich. Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin- nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen- hall in den Salzburger Alpen. Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge- biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten; endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün- chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern- bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 102

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
102 Mathematische Erdkunde. 4. Von jetzt an nimmt die Erleuchtung des Mondes, der sich der Sonne wieder nähert, in demselben Verhältnis ab, in welchem sie vorher zugenommen; nach 22 Tagen 3 Stunden sehen wir die linke Hälfte seiner uns zugekehrten Scheibe erleuchtet: wir haben das letzte Viertel, das in der zweiten Hälfte der Nacht scheint. Die Lichtgestalt des Mondes wird nun immer kleiner, und nach 29*4 Tagen erreicht er wieder die Phase des Neumonds, um den Lauf von neuem zu beginnen. Da die Mondphasen von der Stellung des Mondes zur Sonne abhängen, so währt die Zeit von einem Neumond zum andern nicht 27%, sondern 29}/2 Tage; denn während der Mond sich um die Erde dreht, ist diese auf ihrer Bahn fortgeschritten, und der Mond braucht über zwei Tage, um dieselbe Stellung zur Sonne wieder ein- zunehmen, wie zu Beginn seiner Revolution. Sonnen- und Mondftnsternisse. a) Sonnenfinsternisse. Es sei in nebenstehender Figur 8 die Sonne, M der Mond und E die Erde. Die drei Weltkörper stehen in gerader Richtung zueinander, und zwar befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Sein Schatten erreicht die Erde. Die Erdbewohner in der Gegend um b trifft der Kern- schatten des Mondes, d. i. der vollständig unbeleuchtete Raum; ihnen erscheint die ganze Sonnenscheibe von dem Mond verdeckt; man sagt darum: es findet dort eine totale Sonnenfinsternis statt. Die Gegend um a und c trifft der Halbschatten des Mondes, d. h. den dortigen Bewohnern ist nur ein Teil der Sonne durch den Mond verdeckt. Die Sonnenfinsternis um a und c nennt man darum eine partiale^). Zuweilen steht der Mond so weit von der Erde ab, daß nicht einmal die Spitze seines Schattens die Erde erreicht. Denkt man sich in diesem Fall die Achse des Mond- schattens in gerader Richtung bis zur Erde verlän- gert, so wird den Bewohnern des Ortes, in wel- chem die verlängerte Achse die Erde trifft, die Sonnenscheibe gerade in der Mitte verfinstert er- scheinen, so daß die Peripherien der Mond- und Sonnenscheibe konzentrische Kreise bilden. Der nicht verfinsterte Sonnenrand leuchtet in Form eines Kreisrings. Eine derartige Sonnenfinsternis nennt man daher eine ringförmige. Da der Mond bei einer Sonnenfinsternis immer in gerader Richtung zwischen Erde und Sonne stehen muß, so kann eine Sonnenfinsternis nur zur Zeit des Neumonds eintreten. b) Mondfinsternisse. Die Erde steht zwischen Sonne und Mond. Der Mond taucht zuerst in den Halbschatten der Erde; die dadurch bewirkte Schwächung des Lichts wird aber kaum bemerkt, und man rechnet dies deshalb nicht als Mondfinsternis. Sie be- ginnt erst, wenn der Kernschatten erreicht ist. Im allgemeinen ') Partial ü. lat. pars = Teil. Mond- und Erd-Kernschatten haben die Gestalt eines Kegels, weil Mond und Erde Kugeln bilden, welche kleiner sind als der leuchtende Körper.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 104

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
104 Mathematische Erdkunde. sich der Mond in ihr in seiner jetzigen Entfernung um die Erde drehen, und er bliebe noch immer weit von der Sonnenoberfläche entfernt. Ihre Entfernung von der Erde beträgt 149 Mill. km. Denken wir uns die Sonne als eine Kugel mit einem Durchmesser von 13,85 m (Höhe eines ziemlich hohen Hauses), dann müßten wir uns die Erde in einer Entfer- mtng von 1,5 km (eine Viertelstunde Weges) als eine Kugel von 12,7 cm (Kegelkugel) sich um die Sonne drehend und den Mond in einer Entfernung von 3,85 m als eine kleine Kugel von 3,5 cm Durchmesser (kleine Spielkugel der Kinder) sich um die Erde drehend denken. Tie entsprechenden Entfernungen der übrigen Platteten von der Sonne wären: Acerkur 0,6 km, Venus 1,1km, Mars 2,3 km, Jupiter 7,7 km, Sa- turn 14,2 km, Uranus 28,5 km und Neptun 44,7 km. (Vergegenwärtige dir diese Entfernungen in beiner Heimat!) Der nächste Fixstertt, der 4,5 Lichtjahre (So?me: 8 Minuten) von der Erde entfernt ist, müßte dann bei derselben Verkürzung in einer Entfernung von 389 236 km — ungefähr der Entfernung des Mondes von der Erde gesucht werden. > Über die physische Beschaffenheit der Sonne wissen wir, daß sie ein im Zustand höchster Glut befindlicher Körper ist. Ihrer stofflichen Zusammensetzung nach gleicht sie, wie uns die Spektralanalyse zeigt, größtenteils der Erde. Die Sonnenflecken sind wahrscheinlich Abkühlungsprodukte. — Aus der Bewegung der Sonnenflecken hat mein die Rotation der Sonne zu 25 Tagen bestimmt. 2. Die Planeten erhalten Licht und Wärme von der Sonne und bewegen sich in elliptischen Bahnen um dieselbe. — Tie größte Entfernung von der Sonne kommt dem Neptun zu; sie ist 30 mal größer als die der Erde. Ter Sonne am nächsten befindet sich unter den großen Planeten Merkur. — Die Rotation von Erde und Mars beträgt annähernd 24 Stunden. Die Umdrehuug des Jupiter und Saturn vollzieht sich in etwa 10 Stuuden. Die Dauer der Revolution nimmt zu mit der Entsernuug von der Sonne. Merkur braucht 88 Tage, Neptuit 168 Jahre. Die Größe der Planeten ist sehr verschieden. Außerordentlich klein sind die Asteroiden; weit übertreffen dagegen unsere Erde die vier äußeren Planeten, be- sonders Jupiter und Saturn. — Mehrere der Planeten werden von Monden begleitet. So hat die Erde 1, der Mars 2, Jupiter 7, Saturn 10, Uranus 4 und Neptun 1 Mond. Saturn ist anßerdem noch durch drei Ringe ausgezeichnet. 3. Die Kometen sind gasartige Körper mit einem dichtem Kern. Auch be- sitzen die meisten von ihnen einen Schweis, der ost von ungeheurer Länge ist. Ihre Bahnen sind sehr langgestreckte Ellipsen oder Parabeln. 4. Die Meteoriten sind kleine planetarische Körperchen, die entweder ver- einzelt oder in Scharen vereinigt die Sonne umkreisen und der Erde öfter so nahe kommen, daß sie durch die Atmosphäre hindurchgehu und sich durch die Reibung an der Lust entzündet!. Erst dadurch werden sie uns sichtbar, und man nennt sie dann Sternschnuppen. Hier und da werden die Meteore von der Erde so stark an- gezogen, daß sie auf ihre Oberfläche herniederfallen (Meteorsteine). Besonders viele Sternschnuppen sieht man jedes Jahr vom 8.—12. August und vom 11.—14. November. — Ihre Zusammensetzung ist im wesentlichen diejenige irdischer Körper. Nach den neuern Forschungen sind die Meteore Überreste von Kometen.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 49

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 49 und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle- sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be- trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch hessische und mainfränkische Einwanderer teil. Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge- zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf, und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind, so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar- steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm- licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun- gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel- deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän- del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes. Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge- staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus- druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau, Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 105

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wirkliche Bewegungen der Himmelskörper. 105 V. Die Fixsterne. Fixsterne sind solche Sterne, die mit eigenem Licht leuchten und ihre gegen- seitige Stellung nicht merklich ändern. Im wesentlichen gleichen sie also unserer Sonne. — Viele Fixsterne ändern periodisch ihre Helligkeit. In mehreren Fällen wurde als Grund des Lichtwechsels das Dazwischentreten eines relativ dunklen Be- gleiters erkannt. — Manche der am Himmel wahrzunehmenden Nebelflecke lösen sich bei Anwendung des Fernrohrs in unzählige Fixsterne aus. Eine solche Stern- ansammluug ist auch das ungefähr in Form eines größten Kreises mit sehr wech- selnder Breite am Himmelsgewölbe sich hinziehende Lichtgewölk, das unter dem Namen Milchstraße bekannt ist. Andere Nebelflecke und sogar näher gelegene stellen sich selbst bei Anwendung des besten Instruments nicht als Sternanhäufun- gen dar. In solchen Fällen hat man es mit wirklichen Nebelflecken zu tun. Man sieht in ihnen den Stoff, aus welchem durch allmähliche Entwicklung die einzelnen Weltsysteme entstehen. — Die Entfernung der Fixsterne von der Erde ist ungeheuer; schon die Lichtstrahlen des nächsten treffen erst nach 4^ Jahren auf unserer Erde ein. Diese ungeheuren Entfernungen find die Ursachen davon, daß wir am Sternenhimmel niemals die Gegenwart, sondern stets nur die Ver- gangenheit erblicken. Kartenkunde. Darstellung der Erdoberfläche. Die einzige naturgetreue Wiedergabe der Erde ist der Globus. Jede Darstellung der Erdoberfläche in einer Ebene muß die Lagenverhältniffe verzerren, da sich die doppelt gekrümmte Kugeloberfläche nicht abwickeln und in einer Ebene ausbreiten läßt. (Vgl. die Schale eines Apfels!) Eine Karte ist also nur ein annäherungsweise getreues Abbild der Erdoberfläche. Maßstab. Jede Karte gibt das dargestellte Land verkleinert oder verjüngt wieder. Sind zwei Orte in Wirklichkeit 1 kin voneinander entfernt und beträgt ihr Abstand voneinander auf der Karte 1 ein, so ist das Verjüngungsverhältnis 1:100 000 (Generalstabskarte). Der den meisten Karten beigegebene Maßstab drückt also das Verhältnis der Längen auf der Karte zu den wirklichen Längen auf der Erdoberfläche aus. Um das Verhältnis der dargestellten Flächen zur Wirklich- keit zu erhalten (Flächenmaßstab), mnß ich den angegebenen Maßstab zum Quadrat erheben^). ') Das heute in den meisten Ländern gebräuchliche Längenmaß ist das Meter, das als der zehnmillionste Teil eines Meridianquadranten gilt. Zur Angabe von größeren Entfernungen verwendet man jedoch noch häufig neben dem km das Meilenmaß. Dabei sind aber zu unterscheiden: 1 Seemeile (Knoten) — 1855 m (= eine Gradminute des Erdmeridians) 1 geographische Meile = 7420 m (= vier Gradminuten) 1 englische Meile — 1609 m 1 preußische Meile = 7532 m. .Ein Fußgänger legt durchschnittlich in der Stunde 5 km zurück, Eilzüge fahren 70—90 km, die schnellsten Ozeandampfer durchschnittlich 24 kn — 44,5 km, die schnellsten Torpedoboote 36 kn = 66,8 km. Ziti: Angabe von Flächenmaßen dient meist Quadratkilometer oder Quadratmeile.

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 106

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
106 Kartenkunde. Arten der Karten. Nach dem verwandten Maßstab, der sich nach dem Zweck der Karte richtet, unterscheidet man: 1. Plankarten (Katasterkarten) im Maßstab 1:500 bis 1:10 000. Sie stellen ganz kleine Teile der Erdoberfläche zu technischen und anderen Zwecken dar. Bei der Kleinheit des dargestellten Gebiets macht sich die Wölbung der Erdoberfläche noch nicht bemerkbar. 2. Spezialkarten im Maßstab 1:10 000 bis 1: 200 000. Die gebräuchlichsten Maßstäbe, in denen z. B. auch die Karten des Deutschen Reiches vom Großen General- stab angelegt werden, sind 1:25 000 (die sog. Meßtischblätter, auf denen 4 ein einem km der Wirklichkeit entsprechen) und 1:100 000 (die sog. Generalstabskarten, 1 cm — 1 km)1). Auch in diesen Maßstäben ist die Abweichung der Ebene von der Kugelgestalt der Erde sehr gering. 3. Übersichtskarten in kleineren Maßstäben. Die wichtigsten Projektionsarten. Projektion. Um einen größeren Teil der Erdoberfläche darzustellen, muß man die Punkte der gewölbten Erdoberfläche, so gut es geht, in eine Ebene übertragen. Meistens geschieht das in der Weise, daß man die Zeichnung der Kugeloberfläche auf den Mantel eines sich der Kugel möglichst anschmiegenden Körpers überträgt (projiziert) und dann den Mantel abwickelt und in der Ebene ausbreitet. Die zylindrischen Projektionen. Als solchen sich der Kugel anschmiegenden Körper verwendet man Zunächst den Zylinder. Es sei Apa' die halbe Erd- kugel, Aa' der Äquator, P der Pol, 0 der Mittelpunkt der Erde und Aa' Ii H', eine Zylinderfläche, die die Halbkugel längs des Äquators beriihrt. Führt man nun von dem im Erdmittelpunkt 0 gedachten Auge Sehstrahlen nach mehreren Punkten der Erdoberfläche: b, c usw., so treffen sie verlängert die Zylinderfläche; die entste- henden Schnittpunkte B, C usw. bilden dann die zylindrischen Projektionen von l), e usw. Denkt man sich nun die Zylin- dersläche abgewickelt, so erscheinen Äquator und Parallelkreise, ebenso aber auch die Meridiane als gerade Linien. Das Grad- netz einer zylindrischen Projektion besteht also aus einem System von sich recht- Fig. i. ') Die entsprechenden Karten können zu Schulzwecken jederzeit billig vom Großen General- stab (Abteilung für Landesvermessung) in Berlin bezogen werden.

8. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 113

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Geländedarstellung. 113 wieder, wie auf den Generalstabskarten 1:100000. Häufig werden auch beide Methoden der Darstellung miteinander verbunden (S. Atlas und I S. 9). In farbiger Darstellung Pflegt man die Gewässer blau, das Tiefland bis zu 200 m grün und die höheren Erhebungen in immer dunkler werdenden braunen Farbentönen zu kennzeichnen. Über die Schneegrenze aufragende Gipfel werden meist weiß dargestellt. Reliefkarten. Am deutlichsten geben die sogenannten Reliefkarten, auf denen die Bodenunebenheiten in Pappe, Lehm oder Gips plastisch dargestellt werden, die wirklichen Verhaltnisse wieder. Doch muß bei allen Reliefkarten eine Überhöhung eintreten, d. h. der Maßstab für die Höhenunterschiede wird größer gewählt, als der der Karte, da sonst auch bedeutende Höhenunterschiede nur wenige Millimeter ausmachten.

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 19

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fränkische Zustände. 19 verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten. Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde. 3. Die karolingische Zeit. Fränkische Zustände. § 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen. Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König 2*

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. 41 In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen.die Nor-Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-mündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück. Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten dersorge^r Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte für die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben. Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser. § 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von Wätschern, d. H. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit. Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend
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